Die erste Woche funktioniert zuhause gut. Caruso und Miffi sind interessiert aber nicht aufdringlich. Und Coco ist ziemlich entspannt. Es ist viel einfacher als erwartet. Ich hatte schon gedacht, dass ich Coco mit Händen und Füßen verteidigen muss – aber alles ist genau wie sonst. Nur Coco trägt jetzt Höschen und Windel.
Aber irgendwann wird hier das Pflaster dann doch zu heiß. Der Markierwahn bricht aus und ich packe meinen Koffer und ihre Kiste. Ende Oktober brechen wir früh morgens ins „Abenteuer Bornholm mit läufiger Coco“ auf: 430 Kilometer und 3 1/2 Stunden Fährüberfahrt. Und dann kommen wir endlich in Dines Cafe an.
Begeistert begrüßt Coco alte Inselbekannte, die hier auch Urlaub machen. Und wir richten uns häuslich ein. Mein Schreibtisch ist der Esstisch mit Blick auf‘s Meer und die Erbseninseln. Schöner kann man nicht arbeiten. Cocos Lieblingsplatz ist auf dem Sofa mir gegnüber – natürlich auch mit Meer- und Strandblick. Schön hier.
Aber dann passiert etwas richtig, richtig Blödes: Am Ende unserer ersten Wanderung an einem stürmischen Tag kommen auf einem ganz schmalen uneinsichtigen Pfad plötzlich zwei völlig eingemummelte Gestalten um die Ecke. Und Coco bekommt den Schreck ihres Lebens. Und will nur noch weg. Stemmt sich mit aller Kraft in die Leine. Ich hab große Mühe sie zu bändigen. Die Maus ist ein Häufchen Panik.
Im Auto sitzt sie mit wachsamen Augen auf dem Sitz neben mir. Und die gestern noch freudig begrüßten Urlaubsbekannten sind furchteinflößende Fremde. Mit so etwas hatte ich wirklich gar nicht gerechnet.